Thysochromis ansorgii

von Michael Luig


Herkunft/Vorkommen:

Diese Cichliden haben ein recht weites Verbreitungsgebiet das von Liberia bis nach Nigeria reicht. Dort besiedeln die Fisch küstennahe Gewässer, die zum Teil auch dem Gezeiteneinfluss unterliegen, was für seine Anpassungsfähigkeit an verschiedene Wasserparameter spricht. Die Heimatgewässer sind durch stellenweise starken Pflanzenwuchs gekennzeichnet. Todholzablagerungen bilden eine versteckreiche Unterwasserlandschaft, die den Fischen Rückzugsmöglichkeiten und Laichplätze bieten.
 

Pflege und Zucht:

Ein harmonisierendes Paar kann bereits in einem Behälter von ca. 80cm (100 Liter) gepflegt und auch zur Nachzucht gebracht werden. Vorausgesetzt man bietet den Fischen Rückzugsmöglichkeiten in Form von Wurzelholz und Steinen. Eine Rand- und Hintergrundbepflanzung mit wiederstandsfähigen Arten kann problemlos eingebracht werden. Eine Wassertemperatur von 26-28 Grad sagt den Tieren zu. Bei kühleren Temperaturen verlieren Sie an Farbe und Aktivität. Die Vergesellschaftung mit anderen westafrikanischen Cichliden, die jedoch eine gewisse Durchsetzungsfähigkeit besitzen sollten, ist bei einem angemessen dimensionierten Aquarium kein Problem. Zum Beispiel Chromidotilapia, Pelvicachromis pulcher sind eine gute Wahl. Da T. ansorgii im Aquarium als Allesfresser bezeichnet werden kann, stellt die Ernährung den Pfleger vor keine unlösbaren Aufgaben. Die Fische nehmen bereitwillig Lebend- und Frostfutter passender Größe (z. B. Mückenlarven, Daphnien sowie gefrostete Salinenkrebse) genauso gern an wie verschiedene Trockenfuttersorten. Bei dieser Pflege werden die Tiere sich bald mit Laichvorbereitungen beschäftigen. Das kleinere und durch den Laich dann deutlich rundere Tier, das sich zudem noch durch einige silberne Schuppen rund um den Afterbereich vom Männchen unterscheidet, wird vom Männchen mit aufgestellten Flossen heftig umworben. Nachdem ein Substrat ausgewählt wurde, wird dieser Platz zunächst peinlichst gereinigt. Nach meinen Erfahrungen ziehen die Fische vertikale Laichplätze den horizontalen vor. Mein Paar legte sein Gelege auf der Außenseite eines Blumentopfes ab (siehe Bild). Nach 3-4 Tagen schlüpfen die Larven und schwimmen nach weiteren 2-3 Tagen frei. Die Aufzucht ist recht einfach. Die Jungen fressen gleich frisch geschlüpfte Artemianauplien.
 

Besonderheiten:

T. ansorgii gehört mit seinen maximal 12 cm Körperlänge (Männchen) ehr zu den Zwergbuntbarschen. Allerdings sollte man die Fische nicht unterschätzen! Sie haben sich bei mir als durchsetzungsstark erwiesen, sodass der Auswahl von mitbewohnenden Cichliden besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden muss. Kleine Nanochromis- und Pelvicachromis-Arten kommen ehr nicht in Frage, da sie den robusten Thysochromis nichts entgegen setzten können und leicht kümmern oder gar während der Brutpflege getötet werden könnten! Es gibt noch eine weitere Art der Gattung, Thysochromis annectens, die der vorgestellten sehr ähnlich ist. Ob diese Art bereits für die Aquaristik eingeführt wurde ist mir nicht bekannt. Thysochromis sind in der Aquaristik bereits lange bekannt. Jedoch wurden sie früher in die Gattung THYSIA gestellt. Erst als bemerkt wurde, dass THYSIA bereits als Gattungsname für Käfer vergeben worden war, sodass dieser Name für eine andere Tiergattung nicht mehr zur Verfügung stand, wurde 1988 von DAGET die neue Gattung aufgestellt!